
Details zur Vorlage
Eine Patientenverfügung ist mehr als ein bloßes Dokument – sie stellt einen essenziellen Bestandteil der persönlichen Autonomie dar, wenn die Fähigkeit, eigenständig Entscheidungen über medizinische Behandlungen zu treffen, verloren geht. Mit einer solchen Verfügung wird es möglich, klar festzulegen, welche medizinischen Maßnahmen ergriffen oder unterlassen werden sollen, wenn man selbst nicht mehr in der Lage ist, zu kommunizieren.
In ähnlicher Weise ermöglicht eine Testament-Vorlage, persönliche Wünsche und Vorstellungen für den Fall des Ablebens festzuhalten. Beide Dokumente sind unverzichtbar, um in kritischen Lebenssituationen die eigene Selbstbestimmung zu wahren.
Was gehört in eine Patientenverfügung?
Eine rechtsgültige Patientenverfügung sollte die folgenden wesentlichen Bestandteile enthalten:
- Persönliche Daten:
Um die Identität eindeutig festzustellen, sind Name, Geburtsdatum, Adresse und gegebenenfalls eine Gesundheitsnummer unerlässlich. Diese Informationen ermöglichen eine klare Zuordnung des Dokuments zur betreffenden Person. - Präzise medizinische Anweisungen:
Es ist wichtig, detaillierte Anweisungen zu formulieren, die klar festlegen, welche Behandlungen in spezifischen Situationen gewünscht oder abgelehnt werden. Zu den häufig zu behandelnden Aspekten zählen:- Künstliche Ernährung: Möchte der Betroffene in einem bestimmten Gesundheitszustand ernährt werden?
- Beatmung: Sollen invasive Maßnahmen zur Unterstützung der Atmung ergriffen werden?
- Wiederbelebung: In welchen Situationen wünscht die Person, dass Wiederbelebungsmaßnahmen durchgeführt werden oder nicht?
- Schmerztherapie: Welche Schmerzmittel oder Behandlungsansätze werden bevorzugt oder abgelehnt?
- Vorsorgebevollmächtigte Personen:
Es besteht die Möglichkeit, eine oder mehrere Personen zu benennen, die die Umsetzung der eigenen Wünsche sicherstellen. Diese Personen sollten gut informiert und vertrauenswürdig sein. Es ist ratsam, die bevollmächtigten Personen in die Planung und die Inhalte der Patientenverfügung einzubeziehen, damit sie im Ernstfall gut vorbereitet sind. - Unterschrift und Datum:
Die Unterschrift ist entscheidend für die Rechtsgültigkeit der Verfügung. Sie sollte gut leserlich sein und mit einem klaren Datum versehen werden. Es empfiehlt sich zudem, die Verfügung von Zeugen unterschreiben zu lassen, um mögliche rechtliche Streitigkeiten zu vermeiden.
Bedeutung einer Patientenverfügung
Die Patientenverfügung gewährleistet, dass in kritischen Lebenslagen die eigenen Wünsche respektiert werden. Sie schützt davor, medizinische Maßnahmen zu erhalten, die nicht gewünscht sind, und entlastet Angehörige von der belastenden Verantwortung, in emotionalen Momenten Entscheidungen treffen zu müssen.
Darüber hinaus fördert sie die Kommunikation zwischen Patienten und Angehörigen, da sie eine Grundlage für Gespräche über persönliche Werte und Lebensvorstellungen schafft. Indem die Verfügung klare Anweisungen gibt, kann sie auch dazu beitragen, Missverständnisse und Konflikte innerhalb der Familie zu vermeiden.
Notfallmaßnahmen klar definieren
Es ist ratsam, Wünsche so konkret wie möglich zu formulieren und sich an spezifischen Szenarien zu orientieren. Allgemeine Formulierungen wie „Ich möchte keine lebensverlängernden Maßnahmen“ können leicht missverstanden werden. Es empfiehlt sich, detailliert zu beschreiben, unter welchen Bedingungen welche Maßnahmen ergriffen oder unterlassen werden sollen.
Beispielsweise kann man sagen: „Wenn ich im Koma liege und keine Aussicht auf Besserung besteht, wünsche ich keine lebenserhaltenden Maßnahmen, einschließlich Beatmung.“
Änderungen und Aktualisierungen
Obwohl keine gesetzlich festgelegte Form für eine Patientenverfügung vorgeschrieben ist, sollte sie schriftlich verfasst und mit klaren Anweisungen versehen sein. Darüber hinaus kann die Verfügung jederzeit geändert oder widerrufen werden, wenn sich persönliche Ansichten oder gesundheitliche Bedingungen ändern. Regelmäßige Überprüfungen und Aktualisierungen sind daher empfehlenswert, insbesondere nach größeren Lebensereignissen wie einer Erkrankung, einem Umzug oder dem Verlust eines Angehörigen.
Was passiert, wenn keine Patientenverfügung vorliegt?
Wenn keine Patientenverfügung vorliegt und die Entscheidungsfähigkeit verloren geht, sind Angehörige oder ein gerichtlich bestellter Betreuer gezwungen, Entscheidungen über medizinische Maßnahmen zu treffen. In Abwesenheit klarer Vorgaben bleibt nur Raum für Annahmen über die Wünsche des Betroffenen, was zu schwierigen und emotional belastenden Situationen führen kann.
Diese Ungewissheit kann Angehörige in tiefgreifende Krisen stürzen, sodass der Abschied erst auf der Trauerfeier stattfindet. Vorlagen in Zeiten der Trauer können unterstützend und hilfreich sein, jedoch liegt die Verantwortung für den Umgang mit den eigenen Gefühlen letztlich bei jedem selbst. Eine gut durchdachte Patientenverfügung schafft daher nicht nur Klarheit, sondern auch Sicherheit für alle Beteiligten, sodass ein endgültiger Abschluss möglich wird und man nicht im Ungewissen bleibt.
Es ist zudem ratsam, im Vorfeld eine Gesprächsrunde mit Angehörigen und behandelnden Ärzten zu organisieren, um die Inhalte der Verfügung zu erläutern und offene Fragen zu klären.
Vorlage für eine Patientenverfügung
Patientenverfügung
Diese Patientenverfügung regelt, wie im Falle meiner Entscheidungsunfähigkeit medizinisch verfahren werden soll.
Ich,
[Name des Verfassers],
geboren am [Geburtsdatum],
wohnhaft in [Adresse],
lege hiermit folgende Patientenverfügung fest:
- Grundsatzentscheidung
Hiermit bestimme ich, dass meine nachfolgenden Anweisungen beachtet werden sollen, falls ich aufgrund einer Krankheit, eines Unfalls oder altersbedingtem körperlichem oder geistigem Verfall nicht mehr in der Lage bin, meinen Willen selbstständig zu äußern. - Maßnahmen zur Lebensverlängerung
Ich wünsche keine lebensverlängernden Maßnahmen, die ausschließlich der Verlängerung meines Lebens dienen, ohne eine realistische Aussicht auf Heilung oder eine deutliche Verbesserung meines Zustands zu bieten. Dies umfasst insbesondere:
- Künstliche Beatmung
- Künstliche Ernährung
- Wiederbelebungsmaßnahmen
- Schmerzbehandlung
Ich wünsche in jedem Fall, dass Maßnahmen ergriffen werden, um mir Schmerzen und Leiden zu ersparen, auch wenn dies möglicherweise zu einer Verkürzung meiner Lebenszeit führen könnte. - Künstliche Ernährung und Flüssigkeitszufuhr
- Künstliche Ernährung: Ich stimme zu / lehne ab [bitte auswählen], dauerhaft künstlich ernährt zu werden, wenn keine Aussicht auf eine Besserung meines Zustands besteht.
- Künstliche Flüssigkeitszufuhr: Ich stimme zu / lehne ab [bitte auswählen], künstlich Flüssigkeit zugeführt zu bekommen, wenn keine Aussicht auf eine Besserung meines Zustands besteht.
- Weitere medizinische Maßnahmen
Ich wünsche, dass folgende Behandlungen in bestimmten Situationen durchgeführt oder nicht durchgeführt werden:
- [Individuelle Wünsche können hier eingefügt werden]
- Vorsorgebevollmächtigte Person
Falls ich selbst keine Entscheidungen mehr treffen kann, ernenne ich [Name der Person] zu meiner Bevollmächtigten/meinem Bevollmächtigten. Diese Person soll sicherstellen, dass meine hier festgelegten Wünsche respektiert und umgesetzt werden. - Schlussbestimmungen
Diese Patientenverfügung wurde von mir am [Datum] erstellt. Ich behalte mir das Recht vor, sie jederzeit zu widerrufen oder zu ändern.
Ort, Datum: ______________________
Unterschrift: ______________________
Vorlage zur Patientenverfügung zum Download
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